Krankenhaus Aichach

Kann ich während der Narkose wach werden?

"Wachheit unter Narkose" beschreibt eine Situation, bei der der Patient während einer Allgemeinanästhesie das Bewusstsein nicht komplett verloren hat oder zeitweise wiedergewinnt. Normalerweise empfinden diese Patienten keine Schmerzen. Wenn sich Patienten an etwas erinnern, sind dies oft Momente vor oder nach der Operation, kurz bevor sie einschlafen oder aufwachen. Um Situationen von Wachheit zu verhindern, werden Sie von einem Anästhesisten während der ganzen Narkose betreut und die Narkosetiefe wird individuell auf Sie eingestellt. Jede Form von "Wachheit unter Narkose" ist extrem selten.

Werde ich unter der Narkose Sachen sagen, die ich sonst nicht sagen würde?

Nein, dies passiert nie.

Welche Risiken bestehen bei einer Allgemeinanästhesie?

Kein medizinischer Eingriff ist völlig frei von Risiken. Schwere Schäden oder Komplikationen durch eine Narkose sind extrem selten. Das perioperative Risiko hängt von Ihren Vorerkrankungen und der Größe der Operation ab. Spezielle Fragestellungen können Sie in Ihrem Prämedikationsgespräch klären. Vor jeder Narkose bekommen Sie einen speziellen Aufklärungsbogen. Beantworten Sie bitte die vielen Fragen auf diesem Fragebogen und geben Sie alle Besonderheiten ihres Gesundheitszustandes beim persönlichen Gespräch an. Weiterhin befolgen Sie bitte die Anweisungen bezüglich Nüchternheit und Medikamenteneinnahme. So lässt sich das schonendste und sicherste Narkoseverfahren für Sie auswählen und durchführen.

Warum darf man kurz vor einer Narkose nicht Essen und Trinken?

Um zu verhindern, dass Sie sich während der Narkose erbrechen oder Magensaft in die Speiseröhre läuft und dann in Ihre Lunge gelangt und dort eine schwere Lungenentzündung auslösen könnte. Deshalb sollten Sie vor einer Narkose mindestens 6 Stunden nichts essen, trinken, rauchen, auch keine Kaugummis kauen oder Bonbons lutschen. Eine kleine Ausnahme bildet die Einnahme von Medikamenten, die Ihnen Ihr Narkosearzt am Morgen des Operationstages verordnet. Diese nehmen Sie bitte mit einem kleinen Schluck Wasser ein. Bei Kindern gelten altersabhängig andere Zeiten, die Sie beim Prämedikationsgespräch von Ihrem Anästhesisten erfahren.

Was passiert nach der Narkose?

Wenn sie aus der Narkose erwacht sind, meistens nur wenige Minuten nach dem Ende der Operation, werden Sie in den Aufwachraum gebracht. Dort werden Sie ähnlich intensiv überwacht wie unter einer Narkose. Sie bleiben dort, bis alle Körperfunktionen stabil sind, Sie keine oder nur geringe Schmerzen haben. Je nach Operation dürfen Sie schon schluckweise Tee oder Wasser zu sich nehmen.
Am Abend des Operationstages oder am nächsten Tag werden Sie von ihrem Anästhesisten noch einmal besucht und über ihren Zustand befragt. Wenn Sie Wünsche, Probleme oder Anregungen haben, können Sie dieses Gespräch dazu nutzen.

Werde ich starke Schmerzen haben?

Während der Operation verhindert die Narkose oder die Regionalanästhesie, dass Sie Schmerzen haben. Sie erhalten unter Narkose schon Medikamente, die auch nach Ende der Operation noch gegen Schmerzen wirken. Eventuell erhalten Sie auch einen Schmerzkatheter (PDK). Im Aufwachraum werden Sie nach Ihren Schmerzen befragt (Schmerzmessung) und erhalten ein starkes, schnell wirksames Schmerzmittel so häufig, bis Sie schmerzarm oder -frei sind. Erst dann werden Sie zurück auf ihre Station verlegt. Dort wird von Stationsärzten und Pflegekräften die Schmerztherapie fortgeführt.

Welche Beschwerden kann ich nach einer Narkose haben?

Allgemeine Risiken eines Betäubungsverfahrens:

  • Übelkeit und Erbrechen

    Abhängig von der Operation und vielen anderen Faktoren kann es postoperativ in bis zu 30 % der Fälle zu Übelkeit oder Erbrechen kommen. Falls wir bei dem Prämedikationsgespräch feststellen, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben, zum Beispiel unter Reisekrankheit leiden, erhalten Sie schon vor und während der Narkose prophylaktisch Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen. Wenn trotzdem Übelkeit oder Erbrechen im Aufwachraum oder auf der Station auftreten sollten, gibt es ein festes Schema an Medikamenten, um das Problem schnellstmöglich zu behandeln.

  • Heiserkeit, Halsschmerzen

    Wenn Sie eine Allgemeinanästhesie erhalten, wird häufig ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre oder eine Kehlkopfmaske in den Rachen eingeführt. Darüber werden Sie während der Anästhesie beatmet. Beim Legen oder durch den Kontakt mit den Schleimhäuten im Mund und Rachen können Heiserkeit und Halsschmerzen auftreten. Meistens werden diese Beschwerden durch das Trinken von geringen Mengen Tee oder Wasser im Aufwachraum deutlich gemildert.

  • Zahnschäden

    Beim Einführen von Beatmungsschlauch oder Larynxmaske können in seltenen Fällen Zähne beschädigt werden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn Sie lockere Zähne haben. Teilen Sie Ihrem Anästhesisten dies bitte mit und falls Sie herausnehmbare Zahnteile tragen, nehmen Sie diese bitte heraus, bevor Sie in den OP gebracht werden.

  • Frieren

    Während der Narkose und Operation gibt Ihr Körper Wärme an die kalte Luft im Operationssaal ab. Um dies zu verhindern ist der OP-Tisch mit einer Wärmematte versehen. Die Infusionslösung wird aufgewärmt. Falls Sie trotzdem nach dem Erwachen aus der Narkose frieren sollten, werden Sie im Aufwachraum weiter mit warmen Decken oder mit warmer Luft gewärmt.

Was muß ich bei einer ambulanten Operation / Narkose berücksichtigen ?

Bei einer ambulanten Operation werden Sie nicht stationär aufgenommen. Sie werden nach dem Eingriff, nach einer kurzen Überwachungsphase, wieder nach Hause entlassen.In den nächsten vierundzwanzig Stunden dürfen Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, Sie sind in dieser Zeit nicht geschäftsfähig. Auf Ihrem Nachhauseweg sollten Sie von einer Begleitperson unterstützt werden und Ihre Betreuung zu Hause sollte sichergestellt sein.

 

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