Krankenhaus Aichach

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Schilddrüsenknoten auch ohne Operation behandeln:
Thermoablation – die minimalinvasive Alternative

Deutsches Zentrum für Thermoablation

Das Krankenhaus Friedberg ist eines von nur wenigen Zentren in Deutschland, die dieses relativ neue Behandlungsverfahren anbieten, welches fast ausschließlich bei gutartigen Schilddrüsenknoten, autonome Adenome oder Zysten zum Einsatz kommt und damit eine Alternative zu den konventionellen Behandlungsverfahren (z.B. Operation oder Radiojod-Therapie) darstellen kann.

Bei diesem ‘minimal-invasiven Verfahren‘ wird nach einer lokalen Betäubung der Haut oder in Narkose eine dünne Nadelelektrode über einen (oder zwei) nur Millimeter großen Hautschnitt in den Schilddrüsenknoten eingebracht und unter Ultraschallkontrolle ein hochfrequenter Wechselstrom verabreicht, der gezielt nur den erkrankten Schilddrüsenknoten stark erwärmt, ohne dass benachbarte gesunde Gewebe belastet werden sollen.

Ziel ist es, dass das durch Hitze veränderte Gewebe seine Fehlfunktion verliert und in der Folgezeit (Wochen bis Monate) von der körpereigenen Immunabwehr abgebaut wird.

Auf diese Weise können beispielsweise die Überfunktion eines Knotens erfolgreich ausgeschaltet oder aber das vergrößerte Volumen von Schilddrüsenknoten signifikant reduziert werden. Bei größeren Knoten ist hierfür mitunter eine sequenzielle (Mehrfach-) Behandlung notwendig.

Geeignet sind vor allem Patienten mit symptomatischen Schilddrüsenknoten, Zysten oder einer lokal begrenzten Überfunktion (autonomen Adenome). Überdies kommen Patienten in Betracht, die eine Operation oder eine Radiojodtherapie ablehnen.

Bei szintgraphisch kalten Knoten ist eine ergänzende Feinnadelpunktion notwendig, um einen Krebsknoten im Voraus sicher ausschließen zu können.
Ausnahmsweise können aber auch differenzierte Schilddrüsenkarzinome behandelt werden, wenn z.B. ein Lokalrezidiv oder ein nicht vertretbar hohes Operationsrisiko vorliegt (palliativer Ansatz).

RFA
Mit freundlicher Genehmigung von Olympus

Vorteile

Die Vorteile der Thermoablation bestehen nicht nur in der Vermeidung von Risiken der herkömmlichen Therapiemethoden  (wie z.B. Vollnarkose, Verletzung des Stimmbandnerven bzw. der Nebenschilddrüsen mit der Folge eines Kalziummangels, einer auffälligen Narbe oder aber der Einnahme einer radioaktiv strahlenden Substanz), sondern auch in dem hervorragenden ästhetischen Ergebnis mit kaum erkennbaren Narben sowie dem Erhalt des benachbarten gesunden Schilddrüsengewebes.
Positiv ist auch, dass die Methode wiederholbar ist und die Risiken dadurch nicht wesentlich ansteigen.

Aktuell müssen wir noch darauf hinweisen, dass es sich um ein neues, für die Behandlung an Schild- und Nebenschilddrüse noch nicht zugelassenes Verfahren handelt, für das bisher noch keine Langzeiterfahrungen vorliegen. Somit handelt sich bei der Therapie um einen sogenannten ‘individuellen Heilversuch‘, bei dem nicht bekannte Komplikationen auftreten können.

Aufgrund der sehr überzeugenden Behandlungsergebnisse erwarten wir jedoch, dass die Thermoablation an der Schild- und Nebenschilddrüse kurz- bis mittelfristig von den Fachgesellschaften als Behandlungsmethode anerkannt werden wird.

Besondere Situationen

Das Vorliegen folgender Situationen bedarf einer besonderen Berücksichtigung:

  • Die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten müssen nach Rücksprache mit dem Arzt vor dem Eingriff abgesetzt werden
  • Lokale Infektionen der Haut und Weichteile dürfen zum Zeitpunkt der Behandlung nicht vorliegen.

Die Fachabteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist seit dem 01.12.2019

Zertifiziertes Zentrum des Deutschen Zentrums für Thermoablation (dzta).

 

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