Allgemein
Ihr Körper verfügt über ein dichtes Netz von Informationsleitungen (Nerven), die alle Informationen von verschiedenen Regionen des Körpers zum Rückenmark und Gehirn vermitteln. Umgekehrt leiten die Nerven Informationen von dort in den Körper. Auch Schmerzreize werden mit hoher Geschwindigkeit über das Rückenmark an das Gehirn gemeldet. Um Operationen schmerzfrei durchführen zu können, muss dieses Kommunikationssystem (Nervensystem) zeitweise unterbrochen werden.
Je nach Art der Anästhesie, Lokal-, Regional- oder Allgemeinanästhesie, wird die Kommunikation im Körper an unterschiedlichen Stellen unterbrochen. Als Beispiel kann man sich das Nervensystem als Telefonsystem vorstellen. Das Gehirn könnte man als Telefonvermittlung definieren, die Nerven würden den Telefonkabeln entsprechen und die Schmerzregionen wären die Telefonapparate.
Allgemeinanästhesien werden im Krankenhaus Aichach entweder als Inhalationsanästhesien mir den Narkosegasen Isofluran, Sevofluran oder Desfluran oder als "Totale intravenöse Anästhesien" meist mit den Medikamenten Proofol und Remifentanil durchgeführt.
Lokalanästhesie
Wenn nur eine kleine, oberflächliche Operation durchgeführt werden soll, betäubt man mit einem speziellen Medikament (Lokalanästhetikum) das zu operierende Gewebe durch Einspritzen. Dies würde am Beispiel des Telefonsystems bedeuten, dass der Hörer neben der Gabel liegt und keine Nachrichten gesendet werden können.
Das Verfahren wird meist durch den Operateur selbst durchgeführt. Falls der Patient aber sehr große Angst hat oder aus einem anderen Grund zusätzlich schlafen möchte, gibt es die Möglichkeit von einem Anästhesisten betreut zu werden.
Regionalanästhesie
Bei größeren Operationen wird durch Injektion von Lokalanästhetika in die Nähe von Nerven oder in die Nähe des Rückenmarkes, Schmerzfreiheit für ganze Körperbereiche erzielt. Bezogen auf unser Beispiel würde dies bedeuten, dass das Telefonkabel abgeklemmt ist. Alle Informationen aus einer größeren Region werden nicht mehr bis zum Gehirn (Telefonvermittlung) weitergeleitet. Wie bei der Lokalanästhesie können die Patienten während der Operation wach bleiben, über Kopfhörer Musik hören oder leicht schlafen.
Allgemeinanästhesie
Hier werden Medikamente über die Blutgefäße oder Narkosegase über die Atemluft zugeführt. Allgemeinanästhesie ist ein Zustand ähnlich dem Tiefschlaf, mit zusätzlicher Ausschaltung aller Schmerzen und falls erforderlich auch einer Entspannung der Muskeln. Dies bedeutet am Beispiel des Telefonsystems, dass die Mitarbeiter der Telefonvermittlung ein Nickerchen machen und ankommende Anrufe nicht weiter vermitteln. Der große Unterschied zu den Mitarbeitern der Telefonvermittlung ist jedoch: Ihr Anästhesist ist hellwach. Während der Narkose werden Herz, Kreislauf, Beatmung und Narkosetiefe ständig überwacht. Der Anästhesist sorgt dafür, dass Sie tief schlafen und somit nichts von der Operation und den Schmerzen spüren. Bei manchen Operationen wird die Allgemeinanästhesie mit einer Regionalanästhesie kombiniert. Auf diese Weise wird intraoperativ weniger Narkosemittel benötigt und es lässt sich postoperativ eine optimale Schmerztherapie durchführen.
Weitere Informationen
Im Jahr 2011 wurden in den 2 Operationssälen und den Funktionsbereichen ca. 2100 Anästhesien bei Patienten der Fachabteilungen Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Orthopädie, Innere Medizin und Neurochirurgie durchgeführt.